Die Strausseefähre ist eine Seilfähre in Brandenburg.
Sie überquert den Straussee auf 370 Meter Länge und verbindet die Innenstadt von Strausberg (Stadtseite) mit dem Wohngebiet Jenseits des Sees (Waldseite).
Die Fähre gilt als Wahrzeichen Strausbergs und steht unter Denkmalschutz.
Geschichte
Die Fährverbindung existiert seit 1894.
Anfangs wurde sie von Hand mit einer Winde betrieben, aufgrund steigender Besucherzahlen kam bereits nach kurzer Zeit ein größeres Schiff mit einem Petroleum-Motor und Platz für 200 Fahrgäste zum Einsatz.
Im Jahr 1904 kaufte die Stadt Strausberg die Fähre. 1913 folgte ein neues Fährschiff mit Benzinmotor, dessen Lärm und Abgase jedoch schnell zur Überlegung eines elektrischen Antriebs führte.
Im Jahr 1915 erfolgte die Umstellung auf elektrischen Betrieb mit 170 Volt Niederspannung.
Geführt wird die Fähre durch zwei im Wasser gespannte Seile. Ihren Fahrstrom bezieht sie aus einer freigespannten einpoligen Oberleitung. Rückleitung ist das Wasser des Sees.
Das heute eingesetzte Fährschiff Steffi verließ 1967 die Schiffswerft in Marienwerder.
Ihr Motor hat eine Leistung von 7,5 Kilowatt, sie befördert bis zu 100 Personen.
Im Juni 2012 fand eine umfassende Instandsetzung des Fährschiffs statt.
Die Strausseefähre ist seit der Stilllegung der Fähre Haßmersheim (Neckar) im September 2014 die letzte verbliebene Oberleitungsfähre in Deutschland.
Zwischen September 2016 und Juni 2017 war die Fährlinie unterbrochen.
Neben der turnusmäßigen Revision des Fährschiffs wurden in dieser Zeit die beiden Anleger zu rund sechs Meter langen Schwimmstegen umgebaut, um einen barrierefreien Zugang unabhängig vom Wasserstand zu ermöglichen.
Durch den sinkende Wasserpegel des Straussees war der gefahrlose Zugang zuvor nicht mehr gegeben.
Rund 100.000 Euro wurden in die neuen Anleger investiert.
Betrieb
Die Fähre wird von der Strausberger Eisenbahn betrieben und verkehrt ganzjährig.
Während der Saison wird halbstündlich übergesetzt; dabei können bis zu 100 Personen gleichzeitig über den See befördert werden.
Pro Jahr nutzen etwa 8000 Fahrgäste die Fährverbindung. Die Fahrzeit beträgt sieben Minuten.
Ferner ist die Strausseefähre als öffentliches Personennahverkehrsmittel auch in den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) integriert und trägt deshalb die zusätzliche Bezeichnung Fährlinie 39.
Allerdings gilt auf der Fähre nicht der reguläre VBB-Tarif, sondern ein spezieller Haustarif der Strausberger Eisenbahn. Fahrscheine werden an Bord verkauft.
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